Anna und ihre Zackelschafe

Heute möchte ich euch gerne eine sehr alte und sehr bedrohte Schafrasse vorstellen: das ungarische Zackelschaf. Sein wissenschaftlicher Name lautet: Ovis aries strepsiceros Hungaricus.  Die Vorfahren der Zackelschafe, die Steppenschafe oder auch Urial, waren Wildschafe und lebten zwischen dem nördlichen Iran, Westkasachstan – also nördlich und südlich des Kaspischen Meeres und der pakistanischen Provinz Belutschistan, sowie im indischen Ladakh, was   nördlich von Kashmir liegt.

Im 5. Jahrhundert nach Chr. wanderten die Magyaren über den Kaukasus, in die Ukraine, dann weiter Richtung Westen in die ungarische Tiefebene und überquerten dabei die Karparten. Auf dieser Wanderung nahmen sie manche Tiere aus dem Osten mit und so gelangte auch das Zackelschaf in die ungarische Tiefebene. Zu dieser Zeit sahen die Zackelschafe aber noch ein bisschen anders aus, so hatten sie keine gedrehten V-förmigen Hörner. Die V-Form wurde erst im 17. Jhd erwähnt, die gedrehten Hörner traten erst durch die gezielte Zucht auf. Bis 1800 war das Zackelschaf die vorherrschende Rasse in Ungarn, wobei es in der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zu einer weiteren Verbreitung dieser Rasse in den Alpenraum kam

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Im 19. Jahrhundert kam es zu einem Niedergang dieser Schafrasse, da diese Schafe ja mischwollig sind und ab da an Schafe bevorzugt wurden, die feinwollig und schlichtwollig sind. Was schlichtwollig bzw. mischwollig bedeutet? Schlichtwollig bedeutet, dass das Schaf nur eine Art von Haaren hat – besonders beliebt ist dabei das Merino – es hat eine feine Wolle und eben nur diese. Bei mischwolligen Rassen haben wir ein Deckhaar, das sehr grob ist und eine Unterwolle, die feiner ist. Ein Beispiel für eine mischwollige Rasse neben dem Zackelschaf ist das Kärntner Brillenschaf, mit dem wir uns demnächst auch auseinandersetzen werden. Diese Wolle kann als Ganzes verwendet werden, zB. filzt die Wolle von Zackelschaf besonders gut, aber sie kann auch händisch aufgetrennt werden, sodass man eine grobe Wolle und eine feinere Wolle bekommt. Dieser Trennprozess ist natürlich mühsam und deshalb wird die Wolle entweder verworfen oder als Fell gegerbt. So verwendeten die ungarischen Hirten diese Felle auch als Kleidungsstück – wenn es trocken war, wurde die Wolle innen getragen, bei Schnee und Regen außen, da der Regen an der Wolle abrann und die Hirten so nicht nass wurden.

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Die Stapellänge der Deckhaare beträgt bis zu 30 cm und ist wellig bis lockig und hat einen Durchmesser von 40- 60 micron. Die Unterwolle ist wesentlich feiner, mit einem Durchmesser von 16 – 30 micron.

Ab 1903 galt das Zackelschaf als vom Aussterben bedrohte Rasse und ist heutzutage sehr selten in Österreich zu finden. So war es mir eine besondere Freude, Anna und ihre Zackelschafe in Kainbach bei Graz besuchen zu dürfen.

Interview

Ich hab natürlich gleich die Gelegenheit genutzt und hab mir von Anna die Lammwolle geben lassen. Also diese winzigen Locken sind sowas von süß. Aber auch die erwachsenen Tiere imponieren mit ihren gedrehten Hörnern – die übrigens alle Schafe haben – so auch die weiblichen. Die Hornlänge ist alters- und geschlechtsabhängig und kann bis zu 1 Meter betragen. Diese Art der Behornung hat nur mehr das Zackelschaf und so könnt ihr diese Hörner auch bei so manchem Krampuslauf bewundern.

Diese Schafe findet man in den Farben schwarz und weiß. Die Lämmer der weißen Schafe kommen zwar oft schon hell zur Welt, haben aber einen dunkelbraunen Kopf, meist auch einen dunklen Schwanz und dunkle Beine. Erst mit der Zeit wird die Wolle dann heller bis es eben diese schöne Cremefarbe hat.

Die Lämmer der schwarzen Schafe werden mit gekräuseltem, schwarzem Fell geboren. Dieses Schwarz wird mit zunehmendem Alter grau.

Die schöne Lämmerwolle, die ich von Anna bekommen habe, werde ich in Unterwolle und Grannenhaare teilen und mit der Unterwolle ein Garn drehen. Ich bin schon neugierig, wie sich dieses Garn dann als Socke anfühlen wird. Die Grannenhaare sind so lieb, ich werde die Locken versuchen, in einem Webprojekt zu verarbeiten. Vielleicht traue ich mich auch über ein Filzprojekt.

Diese Wolle der Zackelschafe ist durch ihre Mischwolligkeit besonders dicht und hält besonders gut warm. Und da möchte ich nun mit meinem neuen Projekt anschließen. Es geht um Wärme und wie man sich eventuell im Winter warmhalten kann, wenn die Heizung ausfällt. Wenn die Prognosen stimmen, kommt ein mühsamer Winter auf uns zu. Jene von euch, die ein Haus oder eine Wohnung mit Kaminanschluss haben, denen rate ich zu einem Holzofen mit Kochplatte oder auch einem Tischherd. Wer noch keinen besitzt, der sollte sich rasch danach umschauen, denn die meisten Händler sind schon ausverkauft und die Bestellzeit beträgt oft 9 Monate. Auch an Holz sollte jetzt schon gedacht werden – am besten gleich für 2 Jahre. So ist man wirklich unabhängig und kann sich einiges an Energiekosten sparen. Achtung aber bei den Pelletöfen! Viele dieser Öfen brauchen für den Betrieb Strom. Bitte schaut nach, ob euer Pelletofen auch ohne Strom funktioniert oder ohne Strom in Betrieb genommen werden darf. Ab was ist mit jenen, die eben keinen Kamin haben? Hier muss für Isolierung gesorgt werden. Isolierungsmatten können jetzt noch besorgt werden. Am besten man besorgt sich ein kleines Wurfzelt und diese Aluisolierungsmatten – aber die gepolsterten. Wenn es wirklich kalt wird, so kann man über das Wurfzelt die Isolierungsmatten legen und im Schlafsack darin gut warm schlafen. Natürlich ist das nur für den äußersten Notfall ein Mittel. Eine Wohnung wird man ohne Heizung und ohne Selbstgefährdung nicht wirklich warm bekommen. Ich rate von gasbetriebenen Heizungen in geschlossenen Räumen absolut ab. Ich rate eher zu einer Schichtkleidung aus Leinen und Wolle – Leinen oder Baumwolle am Körper und dicke Socken und dicke Wollkleidung – so kann man auch niedrige Temperaturen überleben. Denkt eventuell an alte Pelzmäntel – auf diversen Secondhandplattformen gibt es alte Pelzmäntel zum Spottpreis. Ja, ich weiß, die armen Tiere – aber im Flohmarktbereich sind diese Pelzmäntel schon alt, die Tiere sowieso schon tot und warum sollte man diese Mäntel wegschmeißen, wenn wir sie gut diesen Winter brauchen können. Ein echter Pelzmantel ist wirklich warm – darunter einen Naturwollpullover, evtl sogar eine Naturwollhose – da kanns dann schon wirklich kalt werden. Mein Tipp: schafft euch die Wärme körpernah, die Luft könnt ihr weder mit Kerzen noch mit Feuer gefahrlos erwärmen.

Jetzt ist die Zeit der Vorsorge, denn sollte im Winter der Strom und die Heizung ausfallen, ist es zu spät.

shownotes:

https://info.bmlrt.gv.at/themen/lebensmittel/trad-lebensmittel/Fleisch/Schaf-Ziege/zackelschaf.html

https://www.arche-austria.at/index.php?id=106

https://schaetzeausoesterreich.at/magazin/gesunde-nutztiere/zackelschafe/index.html

https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/zackelschaf/

https://www.alpinetgheep.com/zackelschaf.html

https://filznetzwerk.de/februar-2018-zackelschaf-walachenschaf/

2 Antworten auf „Anna und ihre Zackelschafe“

  1. Hallo, entschuldigen Sie bitte die Störung, ich suche Zickzack-Schafe können Sie mir helfen? Kontaktieren Sie mich auf watshapp +32493375121 danke

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